Überfall auf die Jungen

Am 5. Tag der Brut schien alles paletti. 
Beim Vorbeigen am unter dem Balkon hängenden Nistkasten sahen wir den regen Flugverkehr der Altvögel. Im Minutentakt schafften sie Futter herbei.
Während des Mittagessens auf dem Sitzplatz herrschte plötzlich grosse Aufregung. Weibchen und Männchen zeterten wie verrückt auf dem Velounterstand. Für uns eine normale Situation. Immer wenn eine Katze, eine Elster oder auch Personen in die Nähe kamen reagierten sie so.
Aber heute war ja gar niemand in der Nähe, meinten wir.

Ganz aufgeregt flogen sie umher. Mit dem Schnabel voller Futter zum Nest und wieder zurück. Auf den Kasten aber nicht hinein.
Nach einer Weile ging ich nochmals zum Kasten.

Welch ein trauriges Bild. Ich war schockiert. 4 Junge lagen auf dem Boden. Alle tot.
Wer war das? Ich vermutete eine Katze oder ein Marder. Dann hätten sie aber die Beute auch mitgenommen.
Ich sah nichts ausser die 4 toten Jungen und die 2 Altvögel, welche ihre Jungen im Nistkasten vermissten.

Videobeweis muss her!

Auch in diesem Kasten habe ich eine Kamera zur Beobachtung installiert. Also sofort zum Computer und Videoaufzeichnung anschauen. Das Resultat war äusserst überraschend und brutal.

 Der Killer ist der Spatz

 Ein Spatzenmännchen ist in den Kasten eingedrungen, hat sofort begonnen die kleinen Rotschwänze anzugreifen. Die Mutter oder der Vater Rotschwanz versuchten verzweifelt den Spatzen anzugreifen und zu vertreiben. In zwei heftigen Kämpfen setzte sich aber der Spatz durch. So war der Weg frei um die Jungen zu killen und aus dem Nest zu werfen.

Hier der Link zum  Videobeweis

 

4 Junge

Das scheue Rotschwänzchen hat sich dieses Jahr wieder für den Kasten unter dem Balkon entschieden.
Letztes Jahr passte ihr der Kasten nicht. Vermutlich weil ich ihn umgebaut hatte um Platz zu haben für eine Kamera.
Aber dieses Jahr hat es gepasst.

 Letztes Jahr hatte es einen unglaublich gefährlichen Platz ausgesucht für das Gelege. 

Das Video dazu Nisten mit Risiko

Strom für Kamera

Ziel: Betrieb mit Solarstrom

Box und Solarpanel im GartenBox aussenObwohl die Kamera von greenfaether  nach Prospekt nur ca. 7 Watt verbraucht, wollte ich eine Lösung ohne Stromzufuhr vom Netz. Schliesslich ist die Nistjahreszeit im Sommerhalbjahr mit viel Sonnenschein (hoffentlich :).
Ein kleines 40 Watt Solarpanel  sollte zusammen mit einer alten aber noch intakten 12 Volt Segelflugzeugbatterie den Strom liefern. Aber so einfach ging es dann doch nicht. 

Nachts, ohne Sonnenlicht, war die Batterie bald leer. Und Nachts musste die Kamera laufen, weil sie mit Infrarotlicht ausgerüstet, hervorragende Bilder liefert. Und ganz leeren darf man die Batterie auch nicht sonst ist sie bald defekt.

Kunststoffbox mit Solarregler

Box InnenSo besorgte ich mir aus Fernost einen kleinen Solarregler, der folgende Aufgaben übernahm:

  - Aufladen der Batterie bei Sonnenlicht
  - Stromlieferung an Kamera ab Solarpanel oder Batterie
  - Tiefentladeschutz der Batterie

Zusätzlich habe ich noch ein Plastikrohr vom Keller zum Apfelbaum im Boden eingelassen. Damit konnte ich ein Kabel für die 12 Volt Stromzufuhr ziehen.
So war die Stromversorgung auch bei Nacht oder bei zu tiefer Batteriespannung sichergestellt.


In eine kleine Kunststoffbox baute ich die Installation ein mit folgenden Komponenten:

  - Solarregler
  - Batterie
  - Sicherungskasten
  - Relais zum Umschalten von Solarstrom auf Netzadapter.

Kamera schützen vor Überspannung

Beim Messen des Stroms ab dem Solarregler zur Kamera stellte ich Spannungen bis 14.4 Volt fest. Die Kamera war ausgerichtet für 12 Volt. Vermutlich verträgt sie auch mehr. Aber ich wollte kein Risiko eingehen. Weil der Verkäufer auf Anfrage keine Antwort gab, und ich auch in Elektro-Foren im Internet keine befriedigende Lösung bekam, habe ich mir in China einen Spannungsregler besorgt. Den konnte ich so einstellen, dass die Spannung am Output 12.8 Volt nicht überstieg. Auch diesen baute ich in die Box ein.

Seither funktioniert alles bestens.

 

Nistkastenbau

Neubau mit Kamera

Front KohlmeisenkastenFür einen Nistkasten mit Kamera baute ich einen total  neuen Kasten (Bild1). Grundlage war das bisherige erfolgreiche Modell welches letztes Jahr für 2 Kohlmeisen-Bruten benutz wurde. Auch der Architektur der Fassade wurde grosse Beachtung geschenkt. Die Vögel sollen sich von der heimischen Ambience angezogen fühlen :-)

KameraFachEs musste ein zusätzliches Fach (Bild2) her wo man die Kamera aus- und einbauen konnte ohne die Vögel zu stören. Und das alles unter einem Dach und regenwasserdicht.
Das Dach habe ich mit Bitumenschindeln abgedeckt.

Dachfenster für das Licht.

DachfensterWeil im Kasten zum Teil knappe Lichtverhältnisse herrschen habe ich ein Dachfenster eingebaut (Bild3). Mit dem verstellbaren Deckel kann ich die Helligkeit regeln. So wenig wie möglich wegen der Vögel, und soviel wie nötig wegen der Bilder. Dabei habe ich am Anfang die Abdeckung nur wenig offen gelassen. So hat die Kohlmeise den Kasten schnell angenommen und mit dem Nestbau begonnen. Allmählich habe ich mehr geöffnet bis ich genug Tageslicht hatte für die farbigen Videobilder. Die Kohlmeise hat sich schnell daran gewöhnt und machte keine Anstalten, dass es ihr nicht passen würde.

 

Lüftung

Lueftung mit InsektenschutzObwohl das Dach aus 20mm Holzbrettern bestand habe ich Lüftungslöcher in Seitenwände, Boden, und Kamerafach (Bild 4) gebohrt, und mit Insektengitter abgedeckt damit es nicht zu heiss wird im Kasten. Schliesslich erzeugt auch die Kamera Wärme. Mit einer Temperatursonde habe ich im Brutraum nie mehr als 30° festgestellt.

Stromzufuhr

Obwohl die Kamera nach Prospekt nur ca. 7 Watt verbraucht wollte ich eine Lösung ohne Stromzufuhr vom Netz.
Dazu mehr im nächsten Artikel: Stromzufuhr

Unterkategorien

Längähriger Hotelgast

Seit vielen Jahren haben wir Kohlmeisen in den Nistkästen.

BlaumeiseFutterDie kleinste Meise in unserem Garten.
Keine Sekunde still. Aber sehr selbstsicher in der Verteidigung von Futter und Brut.

Im 2020 8 Junge grossgezogen.

Rotschwanz brütet

Ein ganz spezielles Vögelchen:
Grau- schwarz mit dem markanten roten Schwanz.
Sehr scheu,
Ortstreu: Obwohl es im Winter bis Marocko fliegt, findet es im Frühling zurück.